Projekt: erster Quilt - ich nähe eine Patchworkdecke (1. Quilttop)

Louise Härtel • 22. Februar 2023

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Erste Schritte: Stoffauswahl, Designidee, Nähablauf - bis zum fertigen Quilttop

Die erste Idee

"Patchwork und Quilten ist sau cool - ich will das auch können." Ungefähr so waren meine Gedanken, als ich Anfang 2019 beim Jahresprojekt #6Köpfe12blöcke eingestiegen bin. Spoiler Alarm: ich bin bis April gekommen und es fehlen jetzt (Stand Februar 2023) noch 8 Monate des Jahresquilts. (Ziemlich schlechte Bilanz.)

Dann verging etwas Zeit in der ich mich mir mit meinem Laden, Corona, Schwangerschaft, Umzug und Geschäftsaufgabe vertrieben habe... und in der das Projekt "Patchwork so richtig lernen" in den Hintergrund gerückt ist.


Bis 2023. 

 

So langsam beruhigt sich mein Leben und ich kann mich wieder auf Dinge konzentrieren, die ich liebe. Auch Patchwork und Quilten rückt wieder weiter nach oben auf meiner "To-Sew-Liste" und es wird konkreter.


Mein erstes Patchworkprojekt im Jahr 2023 waren hübsche bunte Kissen, die ich aus Resten von genähten Tischdecken hergestellt habe. Ihr bekommt sowohl die Kissen, als auch die Tischdecken hier in meinem Onlineshop: Ab zu den Produkten.


Ich war direkt angefuchst und habe mich auf die Suche nach einem einfachen Muster für eine Patchworkdecke gemacht. Jelly Rolls kamen da wie gerufen, denn man kann die vorgeschnittenen Streifen direkt als Startpunkt nutzen und vernähen. Es werden auch mal Fehler verziehen, wenn man noch nicht zu 100% akkurat zuschneiden, gerade nähen und zusammenstellen kann.


Was ist eine Jelly Roll?

Jelly Roll, Rolie Polie, Roll Mopsi - es gibt viele Namen für diese Art von Precut. Im Grunde sind es auf volle Stoffbreite zugeschnittene Streifen aus einer Kollektion. In der Regel sind es 40 Stoffstreifen, die 42 x 2,5 Inch groß sind (das entspricht etwa 110 cm x 6,3 cm). Ich habe aber auch andere Höhen und andere Mengen gefunden. In einer Jelly Roll sind alle Stoffdrucker einer Designlinie zu finden, manche auch mehrmals. Das ist perfekt, denn dadurch passen die Stoffe definitiv wunderbar zusammen und die Frage nach der Kombination wurde damit schon geklärt.


Der Plan ohne Plan

Mein Plan war nun, eine Jelly Roll zu kaufen, die 40 Streifen in verschieden breite kleine Stücke zu teilen, die dann bunt gemischt wieder zusammen zu nähen und daraus eine gestreifte Decke zaubern. Gesagt getan.

Eine Jelly Roll nach meinem Geschmack habe ich bei MyQuiltshop.de gefunden. Es ist das Design "Gingham Foundry" von My Mind´s Eye hergestellt von Riley Blake. Die blau-gelbe Farbmischung hat mich direkt angesprochen. Mein erster Wunsch nach etwas schwarz-weißem rückte damit in den Hintergrund. Ich hatte noch keine Ahnung was am Ende für eine Deckengröße raus kommt und wusste auch noch nicht, ob ich zwei kleine oder eine große Decke nähen werden. Das war für mich alles noch eine Überaschung.


Ich habe alle 40 Streifen in verschiedene Größen geschnitten. Mit einem Rollschneider, einer Schneidematte und Lineal geht das super. Dafür habe ich direkt mehrere Streifen aufeinander gelegt und in Stücke zwischen 5 cm und 25 cm geteilt. Das ganze war ganz zufällig und ohne eine bestimmte Anordnung zu verfolgen. Der Zufall sollte zeigen was es werden kann.

Jetzt wird genäht

Diese einzelnen Teile habe ich zu einem langen Stoffstreifen verbunden. Dafür habe ich so viel es geht in Reihe genäht: erst immer 2 Stücke hintereinander weg verbunden und dann diese zu 4 Stücken zusammen gesetzt und so weiter. Hier habe ich nur geguckt, dass auch die gelben Stoffe regelmäßig auftauchen und nicht hintereinander liegen.


Als diese mega lange Reihe fertig war, war ich einfach mal sowas von stolz und happy. Das Projekt nimmt Formen an!


Dieser lange Streifen wurde in 1,25 m lange Stücke geteilt. Am Ende hatte ich 31 dieser einzelnen Streifen und einen kleinen Rest, den ich mir zur Seite gelegt habe.

Die 31 Streifen mussten nun hübsch zu einem Top angeordnet werden. Nach groben Messen kam ich auf eine Gesamtlänge von 2,00 m. Da habe ich beschlossen, eine große Decke zu nähen, da ich das Maß von 2,00 m x 1,25 m ziemlich gut zum einkuscheln finde.

Nach einigem hin und her rücken der Streifen war meine Endanordnung gefunden und die Streifen konnten aneinander genäht werden. Hier bin ich wieder ähnlich vorgegangen und habe erst immer 2 Streifen in Reihe verbunden und diese doppelten Streifen dann zu einer Fläche vernäht.

Was für eine Arbeit. Und dabei habe ich nicht mal ein aufwendiges Patchworkmuster genommen, sondern ganz easy ohne viel Plan Streifen aneinander gesetzt. Ich ziehe meinen Hut vor Allen, die mehr drauf haben. Gleichzeitig bin ich total glücklich und möchte mehr. Mehr lernen, mehr ausprobieren, mehr schaffen.

Und während ich in Gedanken schon die nächsten Decken plane (und im Höhenrausch bei "Das mach ich Nachts" ein Book-Nook-Kit bestellt habe) muss mein Anfängerquilt natürlich noch fertiggestellt werden. Und: ich freue mich auf jeden einzelnen Schritt und jede Naht die noch auf mich wartet.

So geht´s weiter:

Der Plan ist noch:

- Eine Rückseite besorgen. (Cotton 277 von Freudenberg habe ich als Einlage schon da.)

- Ein Binding überlegen und besorgen.

- Top mit Einlage und Rückseite quilten.

- Binding annähen.


Und alles davon ist mindestens genauso spannend wie die Herstellung von meinem ersten großen Quilt Top. Hier unten findet ihr das fertige Werk. Vielleicht wollt ihr euch auch an die erste Patchworkdecke wagen?

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